Peru

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Sanima Projekt in Peru – Installation wasserloser Toiletten

Unser Nachhaltigkeitsprojekt in der zweittrockensten Hauptstadt der Welt

Viele Menschen halten eine Toilette für selbstverständlich, doch es gibt Orte, an denen Abwasserrohre von ihrer Abwesenheit zeugen. In Peru arbeitet Separett gemeinsam mit Sanima daran, wasserlose Toiletten dort zu installieren, wo der Bedarf besonders groß ist.

„Toilettenbesuche sind etwas Intimes, weshalb wir schlecht darin sind, über die weit verbreitete Herausforderung der Sanitärversorgung in der Welt zu sprechen“, sagt Geschäftsführer Arturo Llaxacondor.

Ein leicht verpixelter Arturo erscheint auf dem Bildschirm. Es ist zwölf Uhr mittags in Peru und die Arbeit läuft trotz der anhaltenden Pandemie auf Hochtouren.

„Wir haben uns an Covid angepasst und sind froh, dass die Arbeit weitergehen kann. Es zeigt, dass unser Service gerade unter diesen Umständen für Menschen ohne Toiletten von entscheidender Bedeutung ist.“ Peru gehört zu den Ländern mit den strengsten Einschränkungen während der Pandemie, und erst im September konnte Sanima seinen Kundendienst und sein Verkaufsprogramm wieder aufnehmen. Zentrale Bausteine für Sanima, das kein Wohltätigkeitsverein ist. „Wir versuchen, Umweltprobleme aus einer marktwirtschaftlichen Perspektive zu lösen. Wir bieten einen abonnementbasierten Service an, für den wir Gebühren erheben, doch der Preis beträgt nur 2,5 % des Einkommens der Nutzer.“

Standardisierte Lösungen werden gebraucht

Die Einnahmen von Sanima reichen nicht aus, um die Ausgaben zu decken, weshalb externe Finanzierungen und internationale Kooperationen unverzichtbar sind. Viele der Toiletten stammen beispielsweise von Separett – eine Zusammenarbeit, die bereits 2014 begann. „Wir brauchten einen Partner, der standardisierte Lösungen anbieten konnte, und kamen mit dem Geschäftsführer von Separett in Kontakt. Er war sehr an uns interessiert, zum einen, weil er Menschen in Not helfen konnte, zum anderen aber auch, weil er mehr über Südamerika erfahren wollte.“

Der Geschäftsführer und das gesamte Team von Separett haben inzwischen viel gelernt. Seit seiner Gründung hat Sanima über 3.000 Nutzer erreicht, mehr als 300 Tonnen Abfall entsorgt und über 10 Auszeichnungen gewonnen. „Das Ziel für 2021 ist es, mehr als 2.000 Haushalte zu erreichen. Und genau hier ist unsere Partnerschaft mit Separett entscheidend, da sie kosteneffiziente Toilettenlösungen anbieten, die alles enthalten, was wir brauchen, um einen Unterschied zu machen. Die Siedlungen, in denen wir derzeit arbeiten, sind Teil der Sanitärherausforderung in Peru; eine weitere große Herausforderung werden die städtischen Gebiete sein.“

Sanima Mitarbeiter in Peru – Sammlung und Transport von Abfällen

Wasserlose Toiletten sind die Zukunft

Die Herausforderungen schrecken Arturo nicht ab – und sie werden voraussichtlich noch zunehmen. „Denn die derzeitigen Abwassersysteme mit Wasserspültoiletten sind zum Scheitern verurteilt“, sagt Arturo. „Diese Lösungen haben ein Ablaufdatum, weil sie Wasser benötigen – eine Ressource, die ohnehin schon knapp ist. Angesichts des Klimawandels wird immer deutlicher, dass wir eine Lösung ohne Wasser brauchen, um Abfälle zu behandeln. Wasser ist für das menschliche Leben viel zu wichtig. Ich glaube, in 100 Jahren werden die Menschen auf diese Zeit zurückblicken und sich fragen: Was haben sie sich dabei gedacht?“

Fakten zu Sanima

Sanima (ehemals X-Runner) wurde 2012 von Isabel Medem und Jessica Altenberg gegründet. Die Organisation installiert wasserlose Toiletten und sammelt Abfälle direkt bei den Haushalten ein.

Mehr über unsere Partnerschaft erfahren Sie auf Sanimas Website